Wie kam ich zur Fotografie
Zuerst war das Reisen, dazu kam die Fotografie. Schon oft hatte ich eine Kamera auf Wanderungen oder Reisen dabei, mit der Absicht, ein beeindruckender Anblick oder eine Erinnerung auf einem Bild festzuhalten. Doch nicht selten war ich später wieder zu Hause enttäuscht, wenn ich die Bilder am Monitor durchging. Sie schafften es nicht, die Stimmung der überwältigenden Landschaft wiederzugeben. Die Fotos schienen kontrastlos und flau, wirkten spannungslos und nicht ausbalanciert. Für mich war das eine persönliche Enttäuschung, dass die Bilder nicht wiedergeben konnten, was ich in jenem Moment gesehen und gefühlt hatte.
Im 2013 als Vorbereitung für eine Kilimanjaro-Besteigung in Tansania entschied ich mich schliesslich für einen Fotokurs und kaufte zugleich meine erste handliche und reisetaugliche Systemkamera, eine Olympus PEN E-PL5 mit eine Festbrennweite 12 mm equivalent 24mm Vollformat. Damit war der Unterschied sicht- und spürbar und meine Leidenschaft geweckt. Ein halbes Jahr später hatte ich bereits die OMD Profilinie von Olympus, die OLYMPUS OM-D E-M5 Mark II und investierte sukzessive in die Pro Linie Objektive.
2016 startet ich mein grosses Reise-Abenteuer um die Welt mit unzähligen Momenten, die festgehalten werden mussten. Mein steter Reisebegleiter war dabei die Kamera mit dem 7-14 F2.8, 12-40 F2.8 und das 40-150 F2.8 mit Konverter, Lee Filterset und Travelstativ. Die Kamera ist super leicht und handlich und macht trotzdem qualitativ hochwertige Fotos. Ausserdem ist sie sehr witterungsfest, sie hat bei mir das Eistrekking mit Schneesturm in Patagonien ebenso problemlos überstanden wie den Tropenregen und die sehr hohe Feuchtigkeit im Dschungel von Sumatra.
2018 wieder zurück in der Schweiz und mit dem Wissen, dass ich vorläufig nicht mehr für mehrere Monate auf Reisen gehe, sondern mich auf mehrtägige Trekkings in geografischer Nähe konzentrieren will, habe ich eine Sony der Alpha-Reihe gemietet und sie auf einer Wochenend-Tour auf dem Aletschgletscher ausprobiert. Und sie ein paar Wochen später gekauft.
Mein aktuelles Fotoausrüstung findest du hier Fotoausrüstung. Diese 3 Tipps helfen auch dir beim Start in die Fotografie
Bei allen Wander- und Reiseabenteuern in den vergangenen 18 Monaten war die Kamera mein treuer Begleiter. Ich habe all die besonderen Momente und Schönheiten der Landschaft festgehalten. Mit dem Resultat von tausenden von Fotos.
Meine Leidenschaft
Meine Leidenschaft ist die Fotografie, seit 2013 speziell die Landschaftsfotografie. Ob die neue Betrachtung der Alltagsumgebung, der Weitblick in meiner Heimat Schweiz oder aber weiter als der Horizont irgendwo auf der Welt spielt dabei keine Rolle.
Es fasziniert und erfüllt mich zugleich, einen einzigartigen Moment in der Landschaft festhalten, der so nicht mehr wieder vorkommt. Auf den ersten Blick mag ein Foto vielleicht gleich aussehen wie ein anderes, am selben Ort aufgenommenes Bild, aber die Natur lebt, ist ständig in Bewegung mit dem Wechsel der Tages- oder Jahreszeiten, sich stets verändernden Lichtverhältnissen. Das wechselnden Wetter macht die Spannung aus, schafft Stimmung von heiter bis gar Dramatik und entwirft so immer wieder ein anderes Bild derselben Landschaft.
Beispielsweise ein Baum kann aufgenommen im Morgennebel mystisch oder gar bedrohlich wirken. Derselbe Baum aus demselben Winkel fotografiert kann bei Sonnenuntergang eine traumähnliche, verzauberte oder gar märchenhafte Gestalt annehmen, wenn sich Sonnenstrahlen an den Ästen, umgebenen Pflanzen oder Bergkanten brechen.
Die Natur macht, was sie will, und lässt sich in vielen Bereichen vom Menschen weder kontrollieren, noch dominieren. Und das ist gut so. Gerade deshalb ist die Natur etwas fast heiliges und für mich als Fotografen so spannend und abenteuerlich. Nie weiss ich im Voraus, welche Schätze sich meiner Kamera und mir offenbaren. Alleine das Beobachten lohnt sich, das stundenlange Warten und gleichzeitige Verschmelzen mit der Landschaft, um dann diesen einen perfekten Augenblick von nicht einmal einer Sekunde festzuhalten.
Das Warten ist essenziell und für mich keine Zeitverschwendung. Es ist meine persönliche Art der Entschleunigung, werde eins mit der Landschaft und schenke den kleinen Dingen wieder Beachtung, die mir sonst im Alltag entgehen würden.
Eine Landschaft weckt Emotionen in uns. Selbst ein noch so unscheinbarer grauer Stein kann zum Blickfang werden, wenn er richtig in Szenen gesetzt ist.
In ein Bild fliessen auch immer wieder meine eigenen Gefühle, wenn auch meistens unbewusst. Oft erst beim späteren Betrachten des Bildes erlebe ich die Empfindungen wieder, die schon beim Einfanges des Moments da waren
Meine Bilder dokumentieren also sowohl die unterschiedlichen Facetten einer Landschaft, sind aber zugleich auch höchst subjektive Interpretationen, in denen ich sowohl Gesehenes wie auch Empfundene in der Bildsprache ausdrücke. Damit dies gelingt, ist auch Wissen zur Fotografie und Technik entscheidend. Lichtverhältnisse, Winkel und Effekte sowie die Wirkung von Tages- und Jahreszeit sind essenziell für ein optimales Foto.
Entschleunigung heisst auch kreativ sein, und dies funktioniert immer dann, wenn ich Zeit- beziehungsweise Termindruck vermeide
Fotografie zur Entspannung
Oft haben wir das Gefühl, dem Alltagsstress nicht mehr gewachsen zu sein.
Bilder und andere Informationen überfluten uns täglich, ja minütlich. Vor allem digital durch unsere Mobile Phones, aber auch unterwegs auf der Strasse oder in einem Geschäft werden wir überflutet mit grellen Discount–Schildern, schreienden Angeboten und so weiter.
Die schier unmögliche Vielfalt und Möglichkeiten sich Wissen übers Internet anzueignen. In der Flut wird es schwer oder schier unmöglich, das wirklich Wichtige zu erkennen.
Jeder von uns kennt die Überflutung. Die gefühlt immer schneller drehende Welt stärkt auch die Angst, selber nicht mehr auf dem neusten Stand zu sein oder das Empfinden, ständig etwas zu verpassen.
Mit dem Resultat, dass uns an allen Ecken und Enden Zeit fehlt. Viele sehen sich in einem immer schneller drehenden Strudel aus Zeitnot, Stress und Anspannung. Dieses Gefühl kenne ich selber auch sehr gut. Die Fotografie hilft mir, mich wieder aus diesem Strudel zu befreien. Einfach mal stehen bleiben, konzentrieren auf das Finden von Motiven und das Gestalten von Bildern über die Wahl des Ausschnittes. Den Augenblick geniessen, Verschmelzen mit der Umgebung, frische Luft atmen, die Natur beobachten und nicht zuletzt einen Moment alleine zu sein. Gerade Landschaftsbilder haben eine beruhigende Wirkung auf Körper und Geist.
Es macht dabei sogar Sinn, sich auf etwas Bestimmtes zu konzentrieren, ein Projekt zu starten und zu fokussieren. Dies auch gerade im Gegenteil von hunderte von Fotos nach Hause bringen, die wiederum Zeit brauchen, sortiert und archiviert zu werden. Meist sind sie mit der Qualität nicht zufriedenstellend und werden in diesem grossen Umfang digital gelagert sowieso nicht mehr angeschaut.
Mein persönliches Wellness-Programm ist da oft, die Kamera schnappen und bei uns in Aarau der Aare entlang laufen, mich irgendwo hinsetzen und auf das Motiv zu konzentrieren. Die Umgebung, ja einfach die ganze Stimmung mit allen Sinnen zu erfühlen und aufzunehmen. Die Fotografie bietet die Möglichkeit, sich über die Konzentration auf ein Motiv aus dem Stress des Alltags auszuklinken.
Fotografie ist meine Meditation, mein persönliches Yoga.
So entstand zum Beispiel auch das nachfolgende Foto gar nicht weit von meiner Haustür. Mein Fokus galt anfänglich dem Schwan, bis mir plötzlich der sich nach dem Himmel reckende, imposante Baum im Hintergrund auffiel. Dieser wurde dann zum eigentlichen Motiv. Dabei habe ich den kühlen Wind und den Wetterwechsel gespürt, die Kälte die vom Gletscherwasser im Fluss ausging. So habe ich die Umgebung immer bewusster wahrgenommen und konnte meine persönlichen Gedanken ordnen.
Der Baum kann dabei mit seiner Krümmung und den nach Überleben kämpfenden knorrigen Ästen eine Geschichte von wilden Hochwassern und Stürmen erzählen, während der Schwan als Balance die Reinheit und Schönheit verkörpert . So versuche ich jeweils, Geschichten und Emotionen in einem Bild zu vereinen.
der Schwan als Balance zum Baum verkörpert die Reinheit und Schönheit
Der Baum kann mit seiner Krümmung und den nach Überleben kämpfenden knorrigen Ästen